Im Seminar erschließen wir uns gemeinsam Arbeitsweisen für die Beratung, Gestaltung und Realisierung pflegerischer Einrichtungen und das Erschaffen qualitätsvoller Lebenskontexte in einer alternden Gesellschaft. Wir entwickeln Visionen dafür, wie das Raumgeben für die Pflege in Zukunft qualitätsvoll und nachhaltig gestaltet werden kann.
Gesellschaftliche Veränderungen, wie zunehmende Lebenserwartung, demografischer Wandel, zunehmende Pflegebedürftigkeit und die Sehnsucht nach innovativen Versorgungsstrukturen im Alter stellen uns vor neue Architekturaufgaben. Sie konfrontieren uns mit der grundsätzlichen Frage, wie wir in Zukunft leben wollen und welchen Themen wir in der Gesellschaft wörtlich Raum geben wollen. Wenn wir diese Herausforderungen als architektonische Entwurfs- und Gestaltungsaufgaben ernst nehmen, müssen wir uns fragen, wie wir als Architekt:innen Orte des Zusammenlebens und der Lebensqualität gestalten können.
Du fragst Dich, wie neue Formen und qualitätsvolle Orte der Gesundheitsversorgung und Pflege als lebenswerte Kontexte entworfen und realisiert werden können?
Das Seminar reflektiert die Möglichkeiten, die wir als Architekt:innen haben, um der Pflege in der gebauten Lebenswelt, dem gelebten Alltag und der Gesellschaft Raum zu geben. Ich teile meine Expertise zur Gestaltung von Architekturen für das Lebensende und gebe Einblick in qualitative Gestaltungsgrundsätze.
Ausgehend von Prinzipien der Architekturwahrnehmung ergründen wir die Bedürfnisse an den Raum und erarbeiten uns Wege, um die oft vagen Wünsche an die Gestaltung in konkrete Leitlinien des Entwerfens zu übersetzen. Am Beispiel sogenannter ›holding environments‹ ergründen wir die Gestaltungsanforderungen und Charakteristiken von Räumen, die das Erleben von Sicherheit, Geborgenheit und Wohlergehen unterstützen. In Bezug auf die unterschiedlichen Akteur:innen, die in institutionellen Wohn- und Lebensformen zusammenkommen – Bewohner:innen, Zugehörige und Mitarbeiter:innen – gehen wir der Frage nach, wie ihre raumbezogenen Bedürfnisse adäquat in der Gestaltung berücksichtigt werden können.
Die Gestaltung von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen und das Entwerfen neuer Formen des generationenübergreifenden Zusammenlebens sind zentrale Architekturaufgaben unserer Zeit. Die quantitativen, funktionalen und strukturellen Anforderungen an diese Räume sind bekannt und durch eine Vielzahl von Regularien definiert. Doch um Architekturen am Lebensende, für das Leben im Alter, in Krankheit und im Sterben als Orte der Lebensqualität zu gestalten, müssen wir nach den qualitativen Aspekten fragen: Welche Wünsche haben wir an die Orte unseres Lebens? Wie wollen wir wohnen? In welchen Räumen fühlen wir uns wohl und geborgen? Wie können wir diesen Bedürfnissen am Lebensende Raum geben?
Raum erleben
Ankommen und Wahrnehmungsübung zum Erkunden der Qualitäten lebenswerter Räume.
Raum halten
Einführung – wahrnehmungspsychologische Anforderungen an Geborgenheit spendende Räume.
Raum geben
Bedürfnisse, Präsenz und Integration von Orten und Akteur:innen der Pflege – in der gebauten Lebenswelt, dem Alltagsleben, in Kultur und Gesellschaft.
Raum gestalten
Architekturaufgabe ›Pflege‹ – Lebensqualität gestalten in institutionellen Wohnformen der letzten Lebensphasen.
Anerkennung durch Architektenkammern
Dieses Format wird von der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen als Fortbildung anerkannt. Durch die Verträge zwischen den Kammern, werden die Kammerpunkte im Regelfall auch bei allen anderen Architektenkammern deutschlandweit anerkannt. Wenn Du sicher sein möchtest, frage bei Deiner Kammer direkt an.
Das Seminar »Raumgeben für die Pflege« wird mit 9 Fortbildungspunkten anerkannt.
Alle Käufe sind final, kein Umtausch oder Erstattung möglich.
Gründerin und Leiterin
Dr. Katharina Voigt
Dr. Katharina Voigt ist seit Jahren in Forschung, Lehre und Praxis der Architektur und des zeitgenössischen Tanzes tätig. Sie teilt ihr Wissen in Seminaren und Workshops, in wechselnden Konstellationen künstlerischer Zusammenarbeit sowie in wissenschaftlichen und reflektierenden Texten als freie Autorin und Redakteurin.